Einer Studie zur Folge hat jede:r zweite Trainer:in in ihrer Laufbahn mindestens eine Form von interpersoneller Gewalt erlebt. Das bedeutet, dass nicht nur Sportler:innen sondern auch Trainer:innen in ihrer Tätigkeit geschützt werden müssen.
Umso bedeutsamer ist das Ziel des Leitverbands des Ostbelgischen Sports, dass zukünftig jede:r neue:r Trainer:in eine Sensibilisierung zur Gewaltprävention im Sport erhält. Der Workshop zur Prävention interpersoneller Gewalt dient einerseits dazu, die Trainer- oder Übungsleiter:innen bei Verdachtsfällen oder Kontaktaufnahmen durch Betroffene zu unterstützen. Andererseits wird ihnen aufgezeigt, was sie selbst tun können, um das Risiko einer Gewalt ausgesetzt zu sein, zu verringern. Neben der Allg. Sporttheorie zum Trainer C wird der Workshop zur Prävention interpersoneller Gewalt zukünftig auch in die Ausbildung zum „Übungsleiter Breitensport“ einfließen.
Trainer:innen müssen auch geschützt werden
Besonders wichtig im Workshop ist, dass sich die Teilnehmenden in die verschiedenen Rollen als Trainer:in, Funktionär:in oder Sportler:in hineinversetzen, um unterschiedliche Perspektiven und Wahrnehmungen einnehmen zu können. Dadurch erhalten sie direkt ein Gefühl, was es bedeutet, einer Gewalt ausgesetzt zu sein beziehungsweise worauf sie in verschiedenen Situation achten sollten, um das Risiko im Wettkampf, im Training oder im Vereinsleben zu verringern. Denn wenn nicht hingeschaut wird, kann auch nichts gesehen werden!
Bleibt nicht allein, sucht euch Hilfe
Hierbei darf nicht vergessen werden, dass Trainer:innen für ihre Sportler:innen oftmals eine Vertrauensperson sind. Das heißt auch, dass ein:e Trainer:in ungewollt mit dem Thema konfrontiert werden kann, wenn sich ihm/ihr zum Beispiel jemand anvertrauen möchte. Daher werden die Teilnehmenden mit der HZH-Regel (Hinsehen – Zuhören – Handeln) auf diese Situation vorbereitet.
Sie erhalten Do’s und Don’ts mit auf den Weg und bekommen durch den Leitverband Print-Material zur Verfügung gestellt, um z.B. Notizen aus dem Gespräch verschriftlichen zu können. Das Wichtigste ist jedoch, dass sie dabei selbst nicht alleine bleiben und sich Hilfe, z.B. durch die Ansprechpersonen von LOS, holen sollen.