Fechten, welches früher primär durch einen militärischen Charakter geprägt war und welches meist nur vom belgischen Militär ausgeübt wurde, gilt nun als Breiten-, sowie Leistungssport schlechthin. Die Sportart ist etwas für jedermann und kennt keine Altersgrenze. Hier alle Infos!
Sportart Fechten
Fechten zählt zu den ältesten olympischen Sportarten und ist mit der Leichtathletik, dem Schwimmsport, Radsport und Kunstturnen eine der Disziplinen, die bisher bei allen Olympischen Sommerspielen vertreten war. Seit 1896 in Athen war das Sportfechten ohne Ausnahmen bei allen Olympischen Sommerspielen dabei.
Die Disziplinen des Fechtens lauten Degen, Säbel und Florett. Gefochten wird auf einer Fechtbahn von 14 x 1,5 Metern. Ziel ist es den Gegner mit seiner Waffe zu treffen. Durch einen Treffer erhalten die beiden ,,Fechter“ Punkte, wobei der der nach Ablauf der Zeit die meisten Treffer oder die maximale Anzahl an Treffern erreicht hat, auch gewonnen hat. Die Wettkampfsprache ist seit je her Französisch.
Der Wettkampf
Doch wie läuft so ein Wettbewerb genau ab? Meist müssen die Teilnehmer vor Beginn des Wettkampfs in Vorrunden im sogenannten ,,Poule“ fechten. Bei diesen gilt es sich für die Direktausscheidungen zu qualifizieren. Hier wird 3 Minuten gefochten, wobei der Sieger der ist, dem entweder zuerst fünf Treffer gelingen oder der der nach Ablauf der Zeit die meisten Treffer für sein Konto verbuchen konnte.
Danach werden alle Gewinner in Achtel-, oder Viertelfinale, welches natürlich abhängig von der Anzahl Teilnehmer ist, eingeteilt. Bei den Direktausscheidungen wird in 3 x 3 Minuten, also für insgesamt 9 Minuten gefochten. Zwischen den einzelnen Runden gibt es jeweils eine Minute Pause. Dieses Prinzip nennt sich ,,Tiertemps“. Sieger ist hier entweder der der den Gegner 15 Mal treffen konnte, oder ebenfalls der der nach Ablauf der Zeit die meisten Treffer hat. Falls es nach Ablauf der Zeit Unentschieden steht, wird eine Minute verlängert und es kommt zum ,,Stechen“, wobei der erste Treffer entscheidet.
Sportliche Anforderungen des Fechtens
Fechten fordert und fördert Geist und Körper gleichermaßen. Die körperliche Fitness wird in Punkten wie Koordination, Schnelligkeit, Beweglichkeit, sowie Reaktionsfähigkeit gesteigert. Doch auch die Konzentration spielt eine große Rolle. Ein Fehler in der Abwehr und es kommt zu einem Gegentreffer. Eine zu voreilige Entscheidung im Angriff und es kommt zum direkten Konter. Ausdauer und Entscheidungsfähigkeit sind gefragt.
Fechten in Ostbelgien
Der Fechtclub Eupen ist der einzige Fechtclub in Ostbelgien. Bei diesem können Kinder ab 8 Jahren zum Training kommen. Dieses findet zweimal pro Woche statt und dauert i.d.R. 1 bis 1,5 Stunden. Es wird nur mit dem Degen gefochten!
Doch nicht nur Kinder, sondern auch junge Erwachsene, wie auch Veteranen sind Teil des Vereins und nehmen regelmäßig an nationalen und internationalen Meisterschaften teil. Somit ist Fechten als Leistungs-, aber auch als Hobbysport in jedem Alter durchzuführen. Ausreden gibt es keine!
Das Cliché Fechten sei ein teurer Sport trifft ebenfalls nur bedingt zu. Klar ist die Anschaffung einer sicheren Ausrüstung und eines vernünftigen Degens bestimmt nicht billig, jedoch wird man hier meist unterstützt. Zum Einstieg stellt der Verein im Rahmen seiner Möglichkeiten, entgegen einer Kaution und einer geringen Ausleihgebühr die Ausrüstung zur Verfügung. Den Degen stellt der Verein i.d.R. immer selbst. Fechthandschuh, Unterjacke und Maske sollte sich der Sportler aus hygienischen Gründen, wenn möglich, selber besorgen.
Du hast Lust auf’s Fechten und willst mal schnuppern? Dann ab zum Eupener Fechtclub! Training gibt es immer montags und donnerstags im Fechtsaal der Irmep Kaserne (Bellmerin 46, B – 4700 Eupen). Voranmeldungen bei Vincent Nols (+32 (0) 495 / 84 82 84) sind erforderlich (telefonisch erreichbar ab 18 Uhr).